Wer macht was?

Die Kampagnen

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Heimtiere: Vögel
In freier Wildbahn sind Vögel niemals alleine, und wenn sie nur einen Moment lang getrennt
werden, rufen sie schon ganz aufgebracht nach den Mitgliedern ihres Schwarmes. Gruppenorientiert, wie sie sind,
betreiben sie gegenseitig Gefiederpflege, fliegen zusammen, spielen und teilen sich die Arbeit beim Ausbrüten
der Eier. Viele Vogelarten bleiben ihrem Partner ein Leben lang treu und teilen sich die elterlichen Pflichten.
Die meisten Vögel nehmen sich in Freiheit keinen zweiten Partner, falls sie den ersten verlieren.
Daher sollten Vögel niemals alleine gehalten werden.
Fliegen
Lassen Sie die Vögel viele Stunden am Tag - und zwar jeden Tag - fliegen. Die Tiere sollten soviel
Zeit wie nur irgend möglich frei fliegend verbringen. Bauen Sie Ihren Balkon oder Ihre Veranda zu
einer Freiflugvoliere um oder bauen Sie eine Schönwetter-Voliere in Ihrem Garten. Es gibt noch die
Alternative, einen Raum oder mehrere Räume "vogelsicher" zu gestalten, mit einer "Sportanlage" oder
einem Baum zum Üben.
Einige Vögel haben gelernt, die Sicherheit eines Käfigs bei Nacht aufzusuchen. Stellen Sie Ihren
Vögeln daher einen abgedeckten Käfig oder etwas ähnlich Geeignetes zur Verfügung, wo Sie auf Wunsch
jederzeit Unterschlupf finden und auch wieder herausfliegen können.
Gifte und andere Gefahrenquellen
Schneiden Sie die Flügelfedern Ihrer Vögel niemals, sondern gönnen Sie ihnen die Freude am Fliegen.
Entfernen Sie Gefahrenquellen wie Deckenventilatoren, Töpfe mit Wasser, offene Kloschüsseln, Plätze,
an denen sich Vögel einklemmen können, gespritztes Gemüse, Elektroleitungen, große Glasfenster und Spiegel,
etc.
Teflon ist, wenn es überhitzt wird, für Vögel tödlich. Benutzen Sie es daher nicht in der Nähe von
Vögeln.
Blei in Schreibstiften kann, wenn es verzehrt wird, ebenfalls tödlich für Vögel sein.
Schokolade, Avocados und Petersilie sind einige der Lebensmittel, von denen man vermutet, sie seien
für Vögel gefährlich.
Gehen Sie sicher, dass keine der in Ihrer Wohnung beherbergten Pflanzen für die von Ihnen gehaltene
Vogelspezies giftig ist.
Verwenden Sie umweltverträgliche Produkte und keine scharfen Reinigungsmittel, Sprays, künstliche
Lufterfrischer oder Insektizide.
Futter und Wasser
Wechseln Sie das Wasser Ihres Vogels zweimal täglich. Bringen Sie die Futter- und Wasserbehälter
oberhalb der Sitzstangen an, also hoch genug, damit sie nicht von den Vogelexkrementen verschmutzt
werden.
Kaufen Sie Ihr Vogelfutter und Ihren sonstigen Bedarf nicht von solchen Zoohandlungen, die auch Vögel
verkaufen, denn damit unterstützen Sie den Vogelhandel. Frischfutter ist praktisch überall in
Supermärkten oder Naturkostläden erhältlich.
Bieten Sie den Vögeln eine Vielfalt an Früchten und Gemüse zusammen mit Körnern, gekochten Bohnen
und Saaten an. Naturkostläden und manche Zoohandlungen bieten Bohnenmischungen an, die Sie kochen und
für den weiteren Gebrauch einfrieren können. Lassen Sie das Futter niemals länger als ein paar Stunden
stehen, denn Vögel sind sehr empfindlich, was bakterielle Infektionen angeht. Vögel verfügen über einen
erstaunlich raschen Stoffwechsel und halten es nicht lange ohne Futter aus. Neues probieren Sie gar
nicht gerne, und so muss man es ihnen immer wieder anbieten, bis sie es annehmen.
Eine Ernährungsweise, die ausschließlich auf Saaten basiert, ist nicht adäquat und kann zu Vitamin-
und Mineralstoffmangel führen.
Und bedenken Sie, dass Erdnüsse Aflatoxin enthalten können, das für Vögel tödlich ist.
Ideal ist natürlich angebaute Nahrung. Solche Nahrungsmittel, die man auf dem Markt außerhalb der
eigentlichen Saison antrifft, wie z.B. Trauben oder Melonen, können aus anderen Ländern stammen,
wo die Verwendung von Pestiziden noch weniger reglementiert ist als bei uns. Solche Nahrungsmittel
können während der Lagerung auch mit vielerlei Chemikalien besprüht, gewachst oder ausgeräuchert
worden sein, um sie vor dem vorzeitigen Verderb zu bewahren.
Falls die Nahrung, die die Vögel gerne mögen, nicht erhältlich ist, ziehen Sie sie zu Hause selbst.
Bei den meisten Bohnen und Saaten ist dies möglich, und selbst auf einem Balkon kann man grüne Gemüse
und Kräuter selbst ziehen.
Sonstige Bedürfnisse
Ein privates Plätzchen, z.B. eine Wand, hinter der man sich zurückziehen kann, in dem Raum oder der
Voliere, in der die Vögel fliegen.
Eine gemeinsame Zeit mit Ihnen, ganz speziell nur für den Vogel, jeden Tag.
Ein Bad oder Besprühen mit einem Zerstäuber, wann immer es die Vögel gerne mögen. Benutzen Sie dafür
einen flachen Behälter oder ein Vogelbad mit lauwarmem Wasser. Einige Vögel mögen es auch, wenn sie
mit einer Blumenspritze besprüht werden.
8 bis 12 Stunden Schlaf pro Nacht, am besten von der Abenddämmerung an, in seinem großen Flugkäfig,
der mit einer Gardine rundum abgedunkelt werden kann, oder in einem abgedeckten Käfig.
Manche Vögel benötigen regelmäßig eine Nagel- und Schnabelpflege, damit keine Schwierigkeiten beim
Essen auftreten; aber wenn man ihnen harte Spielsachen anbietet, erübrigt sich meist zumindest die
Schnabelpflege.
Verwenden Sie verschiedene, vogelsichere Spielzeuge zum Kauen und Spielen, gerne auch Holz.
Vergewissern Sie sich aber, dass das Holz nicht giftig ist. Äste von Apfelbäumen sind gut geeignet,
sofern der Baum nicht gespritzt wurde. Firmen für Heimtierbedarf bieten geeignetes Holzspielzeug an.
Aber haben Sie etwas Geduld, denn es kann Monate dauern, bis das Interesse für ein Spielzeug geweckt
wurde.
Hygiene ist wichtig. Jeder Käfig sollte täglich ausgespritzt werden.
Die meisten Vögel mögen hin und wieder klassische Musik bei Tage.
(Dr. Lorin Lindner)
Falls Sie sich - nach gründlicher Überlegung der oben genannten Punkte - entschlossen haben, einem
Pärchen Vögel ein Zuhause zu bieten, haben Sie in den Tierheimen
oder bei Tierschutzinitiativen eine große Auswahl an tollen Vögeln, die Ihnen
ein Leben lang dermaßen dankbar sind, weil es ihnen in Ihrer Obhut besser geht als beim vorherigen
Halter im Käfig.
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