Wer macht was?

Die Kampagnen

Aktiv werden

Tierversuche: Kosmetik
Obwohl es bereits viele tausend Schönheits- und Körperpflegeprodukte gibt, forscht die kosmetische Industrie
unermüdlich an neuen chemischen Wirkstoffen. Dabei geht es darum, Modetrends zu folgen oder zu setzen oder
den Konsumenten mit vorgeblichen Neuheiten zu locken: Die neuen Sommerfarben der Lidschatten-Kollektion,
das Shampoo mit der garantierten Anti-Schuppenformel oder das ultrafeste Haargel lassen die Kassen der
Hersteller klingeln. Die Rohstoffe dieser Produkte werden in der Regel im Tierversuch getestet.
Die Palette der für Kosmetikprodukte durchgeführten Verträglichkeitsprüfungen umfasst gut ein
Dutzend, durchweg äußerst grausamer und schmerzhafter Tierversuche, wie z.B.:
Akute Giftigkeit (Toxizität)
Ratten oder Mäuse erhalten die Substanz per Magensonde eingegeben. Je nach Art und Menge des
verabreichten Stoffes winden sich die Tiere stundenlang in Krämpfen, sie leiden an Durchfall,
Fieber, Schüttelfrost oder Lähmungen.
Chronische Giftigkeit (Toxizität)
Nagetiere erhalten die Prüfsubstanz in einer geringen Dosis über mehrere Wochen regelmäßig
verabreicht.
Hautreizungstest
Die Prüfsubstanz wird Kaninchen auf die geschorene Haut aufgetragen. Wirkt die Substanz hautreizend,
entstehen schmerzhafte Entzündungen.
Augen-/Schleimhautreizung (Draize-Test)
Die Testsubstanz wird Kaninchen in die Augen geträufelt. Anschließend werden die Schäden beobachtet:
Je nach Art und Dosierung des Stoffes kommt es zu schmerzhaften Entzündungen und schweren Verätzungen
des Auges.
Hautallergietest
Meerschweinchen wird die Prüfsubstanz in die Haut gespritzt, um das Immunsystem der Tiere zu
stimulieren. Löst die Testsubstanz bei nochmaligem Kontakt allergische Reaktionen aus, so kommt es
zu schmerzhaften Hautentzündungen.
Schädigende Wirkung durch Sonnenlicht (Phototoxizität)
Die Prüfung wird an Ratten oder Meerschweinchen durchgeführt und ähnelt sehr dem Hautallergietest.
Der Stoff wird in die Haut gespritzt. Bei der anschließenden Bestrahlung mit UV A-Licht werden die
Tiere stundenlang in enge Plastikröhren gesteckt, in denen sie sich nicht bewegen können.
Hautabsorptionstest
Die Testsubstanz wird bei Ratten auf die Haut aufgetragen. Die Tiere werden isoliert in so
genannten Stoffwechselkäfigen gehalten. Harn-, Kot- und evtl. auch Blutproben der Tiere werden
auf Vorhandensein der Testsubstanz untersucht.
Frucht-/ oder keimschädigende Wirkung (Teratogenität)
Die Substanz wird trächtigen Ratten oder Kaninchen verabreicht. Die Tiere werden zu verschiedenen
Zeitpunkten der Trächtigkeit getötet, um zu beurteilen, ob der Stoff das Muttertier schädigt
und/oder die normale Entwicklung der Früchte beeinflusst. Bei teratogenen Substanzen kommt es
zu Missbildungen oder Totgeburten.
Krebsauslösende Eigenschaften (Kanzerogenität)
Die Prüfsubstanz wird Ratten oder Mäusen verabreicht. Es wird untersucht, ob die Tiere Tumore
entwickeln.
Die kosmetische Industrie führt als Grund für die Durchführung von Tierversuchen die
Verbrauchersicherheit an. Angeblich können nur Tierversuche die Unbedenklichkeit der Kosmetika
garantieren und vor möglichen Schäden durch ein neues Produkt schützen. Doch in Wahrheit tragen
Tierversuche nichts zur Sicherheit der Verbraucher bei. Die Ergebnisse der Experimente lassen sich
wegen der vielfältigen anatomisch-physischen und psychischen Unterschiede zwischen Mensch und Tier
sowie zwischen Tieren untereinander nicht auf den Menschen übertragen. Tierversuche bieten niemals
eine Gewähr dafür, ein sicheres Produkt in den Händen zu halten. Nur der Einzelne, und oft erst
nach Jahren, kann für sich feststellen, wie das eine oder andere neue Erzeugnis bei ihm gewirkt hat.
Erst wenn sich ein Produkt jahrzehntelang bewährt hat, ohne dass es beim Menschen zu Schäden
gekommen ist, kann von einer Unbedenklichkeit gesprochen werden.
zurück zur Übersicht